Yemma. Meine Mutter, mein Kind

JELLOUN, Tahar Ben: Yemma. Meine Mutter, mein Kind. 2010.

Abstract

JELLOUN, Tahar Ben: „Yemma. Meine Mutter, mein Kind“, Berlin 2009
Ein Grenzgänger zwischen Frankreich und seiner Geburtsheimat Marokko. So bringt er uns Europäern auch sein Heimatland nahe. Er erzählt über die Person seiner Mutter. Einer alten Frau, die im Sterben liegt und vor noch einmal das Leben abläuft. Die phantasierend nochmals alle Lebensabschnitte erlebt. So erzählt der Autor – quasi aus dem Mund der alten Frau – das Leben in Marokko. Über einen europäischen Freund und dessen alten Mutter schlägt er wieder die Brücke zur christlichen Welt und zeigt die Unterschiede. Menschliche Gefühle bleiben aber dieselben.
„Ich bettele um die Zeit, doch manchmal möchte ich diese von Gott gegebene Zeit nicht mehr haben.“ (Seite 81)
Die alte Frau trifft Menschen, die schon lange gestorben sind. Sie redet mit ihnen. Sie empfiehlt es auch ihren Kindern: „Er ist tot? Ach ja, stimmt, aber geh an sein Grab und sprich mit ihm. Man muss mit den Toten reden, denn sie leben in unseren Herzen weiter, das hat Gott gesagt, es steht im Koran.“ (Seite 163)
Mit jeder Seite des Lesens nähert man sich dem Tod der Mutter: „Seit langem bewegt sie sich auf den Punkt zu, an dem sie erlöscht. Sie sagte immer: „Der Tod ist ein Recht, ein Recht, das man weder aussiedeln noch ändern kann. Der Tod hat ein Anrecht auf uns, über uns, in uns, angelegt in unserer Geburt. Was bedeutet also das Sterben? Der Tod übt sein Recht über uns aus, und wir nehmen es schweigend hin.““ (Seite 198/199)
Dieses Buch ist auch eine Liebeserklärung des Sohnes an die Mutter. Ein richtiges Muttertagsbuch, auch wenn es in einem anderen Erdteil mit anderer Kultur spielt. Die Menschen sind Menschen. Gefühle sind in Afrika wie in Europa.
(Hinterbrühl, 08.05.2010)

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    „Ich bettele um die Zeit, doch manchmal möchte ich diese von Gott gegebene Zeit nicht mehr haben.“ (Seite 81)
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