Abstract
STEINFEST, Heinrich: „Wo die Löwen weinen. Kriminalroman“, Stuttgart 2011
Von der Aufmachung war mir das Buch unsympathisch. Der Satz eigenartig. Seiten mehr als vollgefüllt. Als ich dann zu lesen begann war ich begeistert. So einen geschliffenen und guten Stil habe ich schon lange nicht gelesen. Ein wunderbares, kluges und witziges Buch.
Zuerst verwunderte mich das Inhaltsverzeichnis. Es ist angelegt, wie in einem wissenschaftlichen Buch. Ich fragte mich „Was hat das in einem Kriminalroman zu suchen?“ Beim Lesen der Kapitel erkannte ich aber, wie schön und abgeschlossen der Autor die einzelnen Abschnitte angelegt hat. Angenehm für den Leser.
Eine schöne Geschichte, ein schönes Märchen, das in der Stadt Stuttgart spielt und das einen Blick auf die heutige Politik wirft. Gemischt mit einer antiken Märchenmaschine. Gemordet wird letztlich nur ein alter Mann. Es ist eine Polizei hier im Spiel, die vorkehrend agiert.
Viele Textpassagen sind wunderbar. Nicht alle kann man in so einer Zusammenfassung wiedergeben.
Einem Unterweltboss, der eine Bar betreibt legt er diese Worte in den Charakter: „Er war berüchtigt für seinen Sauberkeitsfimmel. Angeblich hat er einem Gast den Arm gebrochen, nur weil der neben das Klo gepinkelt hatte. Nun gut, nicht wenige gequälte Hausfrauen hätten wohl ausgerufen „Brich ihm auch noch die Beine, damit er beim Pinkeln nicht stehen kann.““ (Seite 43)
„Dabei hielt sie das Glas in der Hand, als würde sie sich üblicherweise mit Kardinälen betrinken, um auch gleich eine Absolution zu erhalten.“ (Seite 60)
„Der Tischler ist in erster Linie an der Qualität des Tisches interessiert, nicht an der Qualität dessen, der einst an diesem Tisch sitzen wird.“ (Seite 63)
„Wenn den Leuten angesichts eines Kothaufens die braune Farbe nicht gefällt, muss man den Kot anders anmalen.“ (Seite 245)
(Buraimi, 16.09.2011)
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@book{STEINFEST2011, title = {Wo die Löwen weinen. Kriminalroman}, author = {STEINFEST, Heinrich}, year = {2011}, date = {2011-09-16}, abstract = {STEINFEST, Heinrich: „Wo die Löwen weinen. Kriminalroman“, Stuttgart 2011 Von der Aufmachung war mir das Buch unsympathisch. Der Satz eigenartig. Seiten mehr als vollgefüllt. Als ich dann zu lesen begann war ich begeistert. So einen geschliffenen und guten Stil habe ich schon lange nicht gelesen. Ein wunderbares, kluges und witziges Buch. Zuerst verwunderte mich das Inhaltsverzeichnis. Es ist angelegt, wie in einem wissenschaftlichen Buch. Ich fragte mich „Was hat das in einem Kriminalroman zu suchen?“ Beim Lesen der Kapitel erkannte ich aber, wie schön und abgeschlossen der Autor die einzelnen Abschnitte angelegt hat. Angenehm für den Leser. Eine schöne Geschichte, ein schönes Märchen, das in der Stadt Stuttgart spielt und das einen Blick auf die heutige Politik wirft. Gemischt mit einer antiken Märchenmaschine. Gemordet wird letztlich nur ein alter Mann. Es ist eine Polizei hier im Spiel, die vorkehrend agiert. Viele Textpassagen sind wunderbar. Nicht alle kann man in so einer Zusammenfassung wiedergeben. Einem Unterweltboss, der eine Bar betreibt legt er diese Worte in den Charakter: „Er war berüchtigt für seinen Sauberkeitsfimmel. Angeblich hat er einem Gast den Arm gebrochen, nur weil der neben das Klo gepinkelt hatte. Nun gut, nicht wenige gequälte Hausfrauen hätten wohl ausgerufen „Brich ihm auch noch die Beine, damit er beim Pinkeln nicht stehen kann.““ (Seite 43) „Dabei hielt sie das Glas in der Hand, als würde sie sich üblicherweise mit Kardinälen betrinken, um auch gleich eine Absolution zu erhalten.“ (Seite 60) „Der Tischler ist in erster Linie an der Qualität des Tisches interessiert, nicht an der Qualität dessen, der einst an diesem Tisch sitzen wird.“ (Seite 63) „Wenn den Leuten angesichts eines Kothaufens die braune Farbe nicht gefällt, muss man den Kot anders anmalen.“ (Seite 245) (Buraimi, 16.09.2011) }, keywords = {Krimi, Märchen}, pubstate = {published}, tppubtype = {book} }