Vergiss Ägypten – Ein Reiseroman

FRISCHMUTH Barbara: Die Ferienfamilie. 2008.

Abstract

FRISCHMUTH, Barbara: „Die Ferienfamilie“, Berlin 2001
Ich dachte, ich besitze alle Bücher von Barbara Frischmuth und ich habe auch alle gelesen. Markus nahm – als er Bücher für mich kaufen ging – seinen Computer in die Buchhandlung mit. Hannelore hatte ihm vorher meine Buchdatei gemailt und so konnte er kaufen, was ich noch nicht. Darunter diese „Ferienfamilie“.
Ein sehr aktuelles Thema. Ein Diskussionsbeitrag zum Verlust der klassischen Mutter-Vater-Kind Familie. Die Diskussion wurde aber zwischen einer Frau, einer Mutter und Kindern ausgetragen. Kinder sagen ja oft die Wahrheit und so bekam dieses Thema eine sehr realistische Wendung. Der Schauplatz ist ein Sommerhaus, in das Nora – so heißt die Frau, die im Roman von einem der Kinder auch „Frau 2“ genannt wird – mit drei Kindern, die von verschiedenen Vätern und Müttern stammen, aber doch alle miteinander verwandt sind, sich für acht Wochen zurück zieht.
Die Kinder wollen natürlich alles genau wissen. Warum auch die Partner so gewechselt werden. Nora schiebt es auf die Verantwortung: „Wir wünschen uns, dass irgend jemand größer und daher für uns verantwortlich ist, und so geht es hin bis zum lieben Gott. … Drum suchen wir auch immer nach Verantwortlichen, nur dass die Verantwortlichen nicht immer die Schuldigen sind. Nicht dass ich damit deinen Vater oder mich von allem freisprechen möchte, aber es ist einfach in den vergangenen Jahrzehnten zu viel durcheinandergeraten, als dass man die Schuld so einfach verteilen könnte.“ (Seite 43)
Der Stiefsohn fragt die Stiefmutter zu seinem Vater „Warum hast du ihn überhaupt geheiratet?“ (Seite 45) Sie tut sich schwer mit der Antwort und der Junge hackt noch nach: „Aber warum wolltest du gerade ihn?“ (Seite 46), was eine Antwort noch schwer macht.
Als dann noch ein Schulkollege der Mutter in das Leben trat und daraus eine Freundschaft entstand, wird diese aus der Sicht der Kinder interpretiert.
Ein sehr gelungener Roman: Kinder beschreiben Erwachsene.
(Hinterbrühl, 26.12.2008)

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    Ich dachte, ich besitze alle Bücher von Barbara Frischmuth und ich habe auch alle gelesen. Markus nahm – als er Bücher für mich kaufen ging – seinen Computer in die Buchhandlung mit. Hannelore hatte ihm vorher meine Buchdatei gemailt und so konnte er kaufen, was ich noch nicht. Darunter diese „Ferienfamilie“.
    Ein sehr aktuelles Thema. Ein Diskussionsbeitrag zum Verlust der klassischen Mutter-Vater-Kind Familie. Die Diskussion wurde aber zwischen einer Frau, einer Mutter und Kindern ausgetragen. Kinder sagen ja oft die Wahrheit und so bekam dieses Thema eine sehr realistische Wendung. Der Schauplatz ist ein Sommerhaus, in das Nora – so heißt die Frau, die im Roman von einem der Kinder auch „Frau 2“ genannt wird – mit drei Kindern, die von verschiedenen Vätern und Müttern stammen, aber doch alle miteinander verwandt sind, sich für acht Wochen zurück zieht.
    Die Kinder wollen natürlich alles genau wissen. Warum auch die Partner so gewechselt werden. Nora schiebt es auf die Verantwortung: „Wir wünschen uns, dass irgend jemand größer und daher für uns verantwortlich ist, und so geht es hin bis zum lieben Gott. … Drum suchen wir auch immer nach Verantwortlichen, nur dass die Verantwortlichen nicht immer die Schuldigen sind. Nicht dass ich damit deinen Vater oder mich von allem freisprechen möchte, aber es ist einfach in den vergangenen Jahrzehnten zu viel durcheinandergeraten, als dass man die Schuld so einfach verteilen könnte.“ (Seite 43)
    Der Stiefsohn fragt die Stiefmutter zu seinem Vater „Warum hast du ihn überhaupt geheiratet?“ (Seite 45) Sie tut sich schwer mit der Antwort und der Junge hackt noch nach: „Aber warum wolltest du gerade ihn?“ (Seite 46), was eine Antwort noch schwer macht.
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