Unter der Drachenwand

GEIGER, Arno: Unter der Drachenwand. 2017.

Abstract

GEIGER, Arno: „Unter der Drachenwand“, München 2018
Der vorliegende Roman behandelt nur ein Jahr: das Kriegsjahr 1944. Der Autor Geiger erzählte beim Literaturfestival „literatur&wein“ im Stift Göttweig, dass er mehrere Jahre für dieses Buch recherchiert habe, es aber dann in relativ kurzer Zeit in einem Zug geschrieben habe.
1944. Der Krieg scheint dem Ende zu gehen. Trotzdem sind die Menschenschicksale für heute Umstände schwer vorstellbar. Die Hauptfigur ist ein Soldat, der nach seiner Verwundung Heimurlaub zur Genesung bekommt und so fast ein Jahr von der Front entfernt ein friedliches Leben führen kann. Mit den Eltern – vor allem dem Vater – versteht er sich wenig. Die Eltern sehen die politische Situation verklärt. Er hat den Krieg an der Front erlebt und das Sterben bereitet ihm Probleme. Er zieht zu Hause aus und findet ein Zimmer in Mondsee. Mit der Zimmernachbarin – einer verheirateten Frau mit einem kleinen Kind – freundet er sich an und es wird die schönste Zeit seines Lebens.
Das Jahr 1944 wird aus verschiedenen Blickwinkeln beschrieben. Neben dem sich kurierenden Soldaten seine Freundin, die aus Deutschland stammt. Aus ihrer Korrespondenz mit ihrer Mutter erfährt man etwas über das Leben in einer zerbombten deutschen Stadt. Die Zimmervermieterin ist eine böse Frau, die mit einem fanatischen Nationaldeutschen verheiratet ist. Sie macht allen das Leben schwer. Ihr Bruder war nach Brasilien ausgewandert und kam zurück um die elterliche Gärtnerei zu führen. Er kommt mit der politischen Situation nicht zurecht und durch seine Aussagen kommt er ins Gefängnis. Wieder frei ändert er sich nicht und muss letztlich bis zum Kriegsende untertauchen. Da ist eine jüdische Familie, die mehrmals den Namen wechseln muss, verarmt, flüchtet und letztlich umkommt. Am Längsten lebt der Mann. Schulkinder aus Wien wurden an den Mondsee verschickt, wo sie unter Aufsicht einer Lehrerin das Schuljahr verbringen. Eine von ihnen kommt in den Bergen um, weil sie ihrer Liebe nachläuft.
Das Kriegsjahr 1944 aus verschiedenen Blickwinkeln. Eine sehr komplette Betrachtungsweise. Es ist interessant, dass die Kriegsgeschehnisse vermehrt von der nächsten und übernächsten Generation aufgearbeitet werden. Vielleicht dadurch mit mehr Sachlichkeit, als wenn es die Betroffenen machen.
Wie der Autor in einem Nachwort dann sachlich festhält kommt das Liebespaar gut durch den Rest des Krieges, heiratet und bekommt Kinder. Gemäß dem Zitat von Seite 244: „Am Ende ist alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht zu Ende.“

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    Der vorliegende Roman behandelt nur ein Jahr: das Kriegsjahr 1944. Der Autor Geiger erzählte beim Literaturfestival „literatur&wein“ im Stift Göttweig, dass er mehrere Jahre für dieses Buch recherchiert habe, es aber dann in relativ kurzer Zeit in einem Zug geschrieben habe.
    1944. Der Krieg scheint dem Ende zu gehen. Trotzdem sind die Menschenschicksale für heute Umstände schwer vorstellbar. Die Hauptfigur ist ein Soldat, der nach seiner Verwundung Heimurlaub zur Genesung bekommt und so fast ein Jahr von der Front entfernt ein friedliches Leben führen kann. Mit den Eltern – vor allem dem Vater – versteht er sich wenig. Die Eltern sehen die politische Situation verklärt. Er hat den Krieg an der Front erlebt und das Sterben bereitet ihm Probleme. Er zieht zu Hause aus und findet ein Zimmer in Mondsee. Mit der Zimmernachbarin – einer verheirateten Frau mit einem kleinen Kind – freundet er sich an und es wird die schönste Zeit seines Lebens.  
    Das Jahr 1944 wird aus verschiedenen Blickwinkeln beschrieben. Neben dem sich kurierenden Soldaten seine Freundin, die aus Deutschland stammt. Aus ihrer Korrespondenz mit ihrer Mutter erfährt man etwas über das Leben in einer zerbombten deutschen Stadt. Die Zimmervermieterin ist eine böse Frau, die mit einem fanatischen Nationaldeutschen verheiratet ist. Sie macht allen das Leben schwer. Ihr Bruder war nach Brasilien ausgewandert und kam zurück um die elterliche Gärtnerei zu führen. Er kommt mit der politischen Situation nicht zurecht und durch seine Aussagen kommt er ins Gefängnis. Wieder frei ändert er sich nicht und muss letztlich bis zum Kriegsende untertauchen. Da ist eine jüdische Familie, die mehrmals den Namen wechseln muss, verarmt, flüchtet und letztlich umkommt. Am Längsten lebt der Mann. Schulkinder aus Wien wurden an den Mondsee verschickt, wo sie unter Aufsicht einer Lehrerin das Schuljahr verbringen. Eine von ihnen kommt in den Bergen um, weil sie ihrer Liebe nachläuft.
    Das Kriegsjahr 1944 aus verschiedenen Blickwinkeln. Eine sehr komplette Betrachtungsweise. Es ist interessant, dass die Kriegsgeschehnisse vermehrt von der nächsten und übernächsten Generation aufgearbeitet werden. Vielleicht dadurch mit mehr Sachlichkeit, als wenn es die Betroffenen machen.
    Wie der Autor in einem Nachwort dann sachlich festhält kommt das Liebespaar gut durch den Rest des Krieges, heiratet und bekommt Kinder. Gemäß dem Zitat von Seite 244: „Am Ende ist alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht zu Ende.“
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