Reifes Leben. Eine spirituelle Reise

Richard ROHR: Reifes Leben. Eine spirituelle Reise. 2020.

Abstract

ROHR, Richard: „Reifes Leben. Eine spirituelle Reise“, Freiburg im Breisgau 2012
Ein Franziskaner erklärt den Übergang von der ersten Hälfte des Lebens zur zweiten.
Viele Weisheiten werden hier ausgedrückt. So meint er etwa „Wir reifen viel mehr …, wenn wir Fehler machen, als wenn wir alles richtig machen.“ (Seite 25) Er meint sogar, dass „Vollkommenheit der größte Feind“ sei. Ein erfolgreiches Unternehmen braucht einen „bösen“ und einen „guten“ Chef. Der eine gebe den Angestellten Sicherheit und der andere sage die harte Wahrheit.
Es braucht im Leben Gesetze. Um uns aber weiterzuentwickeln müssen wir uns auch gegen Gesetze auflehnen. Er hält wenig von Formeln, Techniken und Ritualen. Dies sei nur das Gefäß, aber nicht der Content.
Rohr teilt das menschliche Leben in zwei Hälften. In der ersten gehe es hauptsächlich um Sicherheit, Abgrenzung und Erfolg. Er nennt dies das Gefäß, das man für den zweiten Teil des Lebens aufbaut.
Im 2. Lebensabschnitt kann man sich mehr erlauben und Abneigungen gegen Gesetze und Autoritäten aufbauen. Leichtigkeit und Gelassenheit zeichnet diese Generation aus – oder könnte sie auszeichnen. Nicht alle Älteren werden wirklich Ältere. „In diesem Stadium muss ich niemandem mehr beweisen, dass ich der Größte bin, dass meine Gruppe besser ist, dass mein Volk überlegen ist …“ (Seite 163)
Regeln übertreten kann man sich im ersten Lebensabschnitt nicht so leicht leisten. Auch Fehler und Rückschläge sind wichtig, um wieder hoch zu kommen und auch diese Erfahrungen sind im zweiten Lebensabschnitt leichter verkraftbar. Das „Kommen“ und „Gehen“ ist in der Natur ein selbstverständlicher Vorgang. Bäume verlieren Blätter und produzieren wieder neue …Liebe und Tod sind auch in der Literatur die wichtigsten Themen.
Hat man die erste Hälfte erfolgreich abgehandelt, so braucht man in der zweiten Hälfte nicht nach Erfolg gieren und um Aufmerksamkeit betteln. Das müsse man dann hinter sich haben. Man muss Nichts mehr schützen und verteidigen. „Wir werden mit einem inneren Drang oder Bedürfnis geboren, nach unserem wahren Selbst zu suchen – ob uns das bewusst ist oder nicht.“ (Seite 134) Im fortgeschrittenen Alter ist es leichter dem zu folgen als in jungen Jahren. Als moderner Christ wendet er das auch auf seine eigene Religion an und meint „Nur das wahre Selbst weiß, dass der Himmel schon jetzt da ist und sein Verlust die Hölle bedeutet – jetzt.“ (Seite 142) Der Autor meint auch, dass ohne Ältere die Gesellschaft sozial zugrunde gehen würde. Die Verleugnung des Todes hält aber die Welt am Laufen. Aber die Älteren sind auch noch knapp vor ihrem Tod sehr realistisch. Im englischen heißt das Buch auch „Falling Upward“ – also hinauffallen.

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    Es braucht im Leben Gesetze. Um uns aber weiterzuentwickeln müssen wir uns auch gegen Gesetze auflehnen. Er hält wenig von Formeln, Techniken und Ritualen. Dies sei nur das Gefäß, aber nicht der Content. 
    Rohr teilt das menschliche Leben in zwei Hälften. In der ersten gehe es hauptsächlich um Sicherheit, Abgrenzung und Erfolg. Er nennt dies das Gefäß, das man für den zweiten Teil des Lebens aufbaut.
    Im 2. Lebensabschnitt kann man sich mehr erlauben und Abneigungen gegen Gesetze und Autoritäten aufbauen. Leichtigkeit und Gelassenheit zeichnet diese Generation aus – oder könnte sie auszeichnen. Nicht alle Älteren werden wirklich Ältere. „In diesem Stadium muss ich niemandem mehr beweisen, dass ich der Größte bin, dass meine Gruppe besser ist, dass mein Volk überlegen ist …“ (Seite 163)
    Regeln übertreten kann man sich im ersten Lebensabschnitt nicht so leicht leisten. Auch Fehler und Rückschläge sind wichtig, um wieder hoch zu kommen und auch diese Erfahrungen sind im zweiten Lebensabschnitt leichter verkraftbar. Das „Kommen“ und „Gehen“ ist in der Natur ein selbstverständlicher Vorgang. Bäume verlieren Blätter und produzieren wieder neue …Liebe und Tod sind auch in der Literatur die wichtigsten Themen.
    Hat man die erste Hälfte erfolgreich abgehandelt, so braucht man in der zweiten Hälfte nicht nach Erfolg gieren und um Aufmerksamkeit betteln. Das müsse man dann hinter sich haben. Man muss Nichts mehr schützen und verteidigen. „Wir werden mit einem inneren Drang oder Bedürfnis geboren, nach unserem wahren Selbst zu suchen – ob uns das bewusst ist oder nicht.“ (Seite 134) Im fortgeschrittenen Alter ist es leichter dem zu folgen als in jungen Jahren. Als moderner Christ wendet er das auch auf seine eigene Religion an und meint „Nur das wahre Selbst weiß, dass der Himmel schon jetzt da ist und sein Verlust die Hölle bedeutet – jetzt.“ (Seite 142) Der Autor meint auch, dass ohne Ältere die Gesellschaft sozial zugrunde gehen würde. Die Verleugnung des Todes hält aber die Welt am Laufen. Aber die Älteren sind auch noch knapp vor ihrem Tod sehr realistisch. Im englischen heißt das Buch auch „Falling Upward“ – also hinauffallen.
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