Rastenberg. Geschichte einer Liebe

SINGER, Christiane: Rastenberg. Geschichte einer Liebe. 2008.

Abstract

SINGER, Christiane: „Rastenberg. Geschichte einer Liebe“, München 2008
Christiane Singer wohnte in einer Burg im Waldviertel, im nördlichen Niederösterreich. Am Mittelmeer in Marseille aufgewachsen ist sie in diese rauhe Gegen gezogen. Mit der Kälte der Burg kämpfte sie ihr Leben lang. In diesem Buch geht sie in Kontakt mit Vorfahren. Bilder, die in den Gängen der Burg hängen erinnern an sie. In diesem Buch werden sie mit Leben erfüllt.
Da gibt es einen alten General, der eine um zwanzig Jahre jüngere Frau hatte. Singer schreibt sogar zwei mögliche Szenarien, wie die beiden zusammen gelebt haben könnten nieder.
Vor manchen fürchtet sie sich. Einer ist im Krieg gefallen und nur der Koffer, den die Armee zurück geschickt hat steckt hinter einer Kirchenbank. Niemand rührte ihn an oder öffnete ihn.

Die im Vorjahr verstorbene Autorin hat hier nachdenkliche Passagen, die an ihr Lebensende denken lassen>:
„Das Leben auf Erden hat wie jeder Ozeanriese auf hoher See keinen Künstlereingang oder Notausgang. Wer an Bord geht, ist bis zum Ende mit auf der Reise.“ (Seite 31)
„Heute, am 23. November, weiß ich, daß ich sterblich bin. Nicht, daß ich mich bisher unsterblich gehalten hätte, aber heute weiß alles in mir – vom Scheitel bis zu den Zehennägeln -, daß ich sterblich, unwiderruflich sterblich bin.
Habe ich es bis jetzt vielleicht nur ganz vage gewußt? Heute trifft mich diese Neuigkeit jedenfalls bis ins Mark. Ich fühle, wie ich dahinwelke. Blatt für Blatt. Mein Baum verliert seinen Schmuck, meine kahlen Äste schwanken.“ (Seite 35)
Nachdem sie beschreibt, wie sie Spinnen beim Fenster hinaus wirft vergleicht sie deren Dahinscheiden mit dem Sterben der Menschen: „Scheiden nicht auch wir mit ähnlicher Geschicklichkeit ständig jene Welt aus, an die wir angebunden sind und die wir in unserer Naivität als Wirklichkeit bezeichnen?“ (Seite 129)
(Prishtina, 18.05.2008)

    BibTeX (Download)

    @book{SINGER2008,
    title = {Rastenberg. Geschichte einer Liebe},
    author = {SINGER, Christiane},
    year  = {2008},
    date = {2008-05-18},
    abstract = {SINGER, Christiane: „Rastenberg. Geschichte einer Liebe“, München 2008
    Christiane Singer wohnte in einer Burg im Waldviertel, im nördlichen Niederösterreich. Am Mittelmeer in Marseille aufgewachsen ist sie in diese rauhe Gegen gezogen. Mit der Kälte der Burg kämpfte sie ihr Leben lang. In diesem Buch geht sie in Kontakt mit Vorfahren. Bilder, die in den Gängen der Burg hängen erinnern an sie. In diesem Buch werden sie mit Leben erfüllt. 
    Da gibt es einen alten General, der eine um zwanzig Jahre jüngere Frau hatte. Singer schreibt sogar zwei mögliche Szenarien, wie die beiden zusammen gelebt haben könnten nieder.
    Vor manchen fürchtet sie sich. Einer ist im Krieg gefallen und nur der Koffer, den die Armee zurück geschickt hat steckt hinter einer Kirchenbank. Niemand rührte ihn an oder öffnete ihn.
    
    Die im Vorjahr verstorbene Autorin hat hier nachdenkliche Passagen, die an ihr Lebensende denken lassen>:
    „Das Leben auf Erden hat wie jeder Ozeanriese auf hoher See keinen Künstlereingang oder Notausgang. Wer an Bord geht, ist bis zum Ende mit auf der Reise.“ (Seite 31)
    „Heute, am 23. November, weiß ich, daß ich sterblich bin. Nicht, daß ich mich bisher unsterblich gehalten hätte, aber heute weiß alles in mir – vom Scheitel bis zu den Zehennägeln -, daß ich sterblich, unwiderruflich sterblich bin.
    Habe ich es bis jetzt vielleicht nur ganz vage gewußt? Heute trifft mich diese Neuigkeit jedenfalls bis ins Mark. Ich fühle, wie ich dahinwelke. Blatt für Blatt. Mein Baum verliert seinen Schmuck, meine kahlen Äste schwanken.“ (Seite 35)
    Nachdem sie beschreibt, wie sie Spinnen beim Fenster hinaus wirft vergleicht sie deren Dahinscheiden mit dem Sterben der Menschen: „Scheiden nicht auch wir mit ähnlicher Geschicklichkeit ständig jene Welt aus, an die wir angebunden sind und die wir in unserer Naivität als Wirklichkeit bezeichnen?“ (Seite 129)
    (Prishtina, 18.05.2008)
    },
    keywords = {Burg, Liebe, Waldviertel},
    pubstate = {published},
    tppubtype = {book}
    }