Abstract
SCHLINK, Bernhard: „Olga“, Zürich 2018
Schlink – und das hat er in vielen Büchern bewiesen – ist ein großartiger Erzähler und Schreiber. Auch diese Geschichte einer Frau ist sehr gut gelungen. Aber emotionell noch stärker als die ohnehin schon starken Texte des Autors sind die im 3. Teil widergegebenen Briefe der beschriebenen Frau, die ihrem verschollenen Liebhaber und Vater ihres Kindes schreibt.
Das Leben Olgas wird aus drei Blickwinkeln beschrieben: Im ersten Teil eine allgemeine Beschreibung. Im Zweiten Teil aus der Sicht eines Kindes und späteren jungen Mannes, bei dessen Familie Olga als Näherin arbeitet und in ihren fortgeschrittenen Jahren eine enge Beziehung aufbaut. Hier tritt neben Olga der junge Mann als Protagonist auf und im dritten Teil die Briefe Olgas an ihren Geliebten, die sie postlagernd an ein Postamt im Norden schickt.
Die Lebensgeschichte Olgas beginnt mit der Liebe zu einem jungen Mann, der einer höheren Gesellschaftsklasse angehört, von der sie nicht akzeptiert wird. Der Geliebte ist ein Abenteurer. Die Beziehung wird zu einer Teilzeitbeziehung. Die Heirat wurde durch die Eltern verweigert, aber die Liebe blieb bestehen. Auch dann noch, als er im nördlichen Eismeer verschollen ist. Sie schreibt ihm immer noch Brief, bis vor ihrem Tod, den sie selbst auf ganz besondere Weise herbeiführt.
Der Roman streift auch das Weltgeschehen des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die beide Weltkriege und reicht bis in das heutige Deutschland herein. Mit dem Geliebten von Olga wird auch das koloniale Denken des „alten Deutschland“ sichtbar, indem sie ihn – im Dienste und Sinne Deutschlands - in die entlegensten Gebiete treibt. Ein Abenteurer, der nicht mehr heimkommt …
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