Abstract
Franzobel: „Österreich ist schön – Ein Märchen“, Wien 2009
Die Geschichte bezog sich auf die kosovarische Flüchtlingsfamilie Zogaj, die viele Monate in den Medien Österreichs war. Das Mädchen Arigona – was soviel wie Gold auf Albanisch heißt – wollte sich umbringen, wenn sie in ihre Heimat abgeschoben wird und tauchte unter. Medien unterstützten sie. Ein politischer Kampf entstand. Zumtobel beschreibt alles sehr einseitig. Ich würde ihn gerne in den Kosovo einladen, damit er sieht, wie es dort wirklich ist und nicht so wie es billige österreichische Tageszeitungen – und er wiederholt das – berichten.
„… er trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Als Gott mich schuf, wollte er prahlen“, was einen anderen Gemeinderat zu der Bermerkung veranlasst: „Da sieht man wie bescheiden Gott ist.““ (Seite 21)
„… Gott, gegen den in Amerika kürzlich Klage eingereicht wurde, weil er für viele Kriege verantwortlich sei – wegen Unzustellbarkeit wurde sie abgewiesen …“ (Seite 58)
„Schon bald werden die Europäer aussehen wie die Menschen der United Colors of Benetton, schon bald werden die meisten in Konzernen arbeiten, die das Nationalitätsgefühl ersetzen. Staaten wird es nicht mehr geben, die Religion wird ersetzt sein durch Luxus, das Geschlecht durch Drogen.“ (Seite 76)
Franzobel: „A Hetz oder Die letzten Tage der Menschlichkeit. Ein präapokalyptisches Kaleidoskop in fünf Bildern“, Wien 2009
Der zweite Teil des Buches ist für einen Schriftsteller würdiger. Das ist ein Werk, das einem guten Autor entspricht. Es ist eben ein Theaterstück und da kann man mehr Dinge sagen als in der realen Welt und Franzobel ist da auch realistsicher, als in dem Essay, wo er den wahren Fall Zogaj schildert.
Die im Anhang egschilderten Schöpfungsgeschichten mit nationaler Sichtweise sind wieder relativ seicht.
(Muscat, 05.10.2009)
Links
BibTeX (Download)
@book{Franzobel2009, title = {Österreich ist schön - Ein Märchen}, author = {Franzobel}, year = {2009}, date = {2009-10-05}, abstract = {Franzobel: „Österreich ist schön – Ein Märchen“, Wien 2009 Die Geschichte bezog sich auf die kosovarische Flüchtlingsfamilie Zogaj, die viele Monate in den Medien Österreichs war. Das Mädchen Arigona – was soviel wie Gold auf Albanisch heißt – wollte sich umbringen, wenn sie in ihre Heimat abgeschoben wird und tauchte unter. Medien unterstützten sie. Ein politischer Kampf entstand. Zumtobel beschreibt alles sehr einseitig. Ich würde ihn gerne in den Kosovo einladen, damit er sieht, wie es dort wirklich ist und nicht so wie es billige österreichische Tageszeitungen – und er wiederholt das – berichten. „… er trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Als Gott mich schuf, wollte er prahlen“, was einen anderen Gemeinderat zu der Bermerkung veranlasst: „Da sieht man wie bescheiden Gott ist.““ (Seite 21) „… Gott, gegen den in Amerika kürzlich Klage eingereicht wurde, weil er für viele Kriege verantwortlich sei – wegen Unzustellbarkeit wurde sie abgewiesen …“ (Seite 58) „Schon bald werden die Europäer aussehen wie die Menschen der United Colors of Benetton, schon bald werden die meisten in Konzernen arbeiten, die das Nationalitätsgefühl ersetzen. Staaten wird es nicht mehr geben, die Religion wird ersetzt sein durch Luxus, das Geschlecht durch Drogen.“ (Seite 76) Franzobel: „A Hetz oder Die letzten Tage der Menschlichkeit. Ein präapokalyptisches Kaleidoskop in fünf Bildern“, Wien 2009 Der zweite Teil des Buches ist für einen Schriftsteller würdiger. Das ist ein Werk, das einem guten Autor entspricht. Es ist eben ein Theaterstück und da kann man mehr Dinge sagen als in der realen Welt und Franzobel ist da auch realistsicher, als in dem Essay, wo er den wahren Fall Zogaj schildert. Die im Anhang egschilderten Schöpfungsgeschichten mit nationaler Sichtweise sind wieder relativ seicht. (Muscat, 05.10.2009) }, keywords = {Flüchtling, Kosovo}, pubstate = {published}, tppubtype = {book} }