Abstract
WALSER, Martin: „Muttersohn“, Hamburg 2013
Würde da nicht der Name des Autors am Buchdeckel stehen würde man beim Lesen meinen es sei von einem Verrückten geschrieben. Genial oder verrückt – das ist die Frage. Verrückt ist auch die Handlung, die sich teilweise in einem Irrenhaus abspielt. Auch bei den handelnden Personen (nicht nur beim Autor) kann man die Grenze nicht finden: ist der behandelnde Arzt (Psychologe) selbst verrückt oder nur seine Patienten. Oder sind die Patienten manchmal „normaler“ als die Psychiater?
Die Themen sind vielfältig: Motorradclub, kirchliche Szenen, Mutterbeziehung, Geburt ohne einen Zeuger, Glauben an Reliquien, die Gefühle eines vor der Pension stehenden Arztes und die Schmähungen seines Nachfolgers, der den Abgang des Alten nicht erwarten kann …
Ein Professor beweist, dass die Echtheit einer Reliquie nicht wichtig ist. Er klaut sie und die Prozession findet mit einem Ersatz statt. Die Gläubigen wissen das nicht und verehren die Kopie so wie das Original. Das Ergebnis: Glaube braucht keine Wahrheit.
Die Hauptperson – Percy – ist ein Krankenpfleger, der sich durch die Unterstützung des ärztlichen Leiters der Irrenanstalt weiterbildet und ein begnadeter Prediger wird, führt den Leser durch die über 500 Seiten. Er ist derjenige, der Gutes predigt und in der Welt das Gute sieht. Dem entgegen steht ein Motorradclub, dessen Mitglieder das Böse frönen und letztlich den Vertreter des Guten mit einem Genickschuss töten.
„Der Hass findet alles hässlich. Die Liebe findet alles schön.“ (Seite 487)
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