Mönch Panteleimon. Briefe vom Heiligen Berg Athos

PANTELEIMON: Mönch Panteleimon. Briefe vom Heiligen Berg Athos. 2012.

Abstract

PONGRATZ, Toni (Hg): „Mönch Panteleimon. Briefe vom Heiligen Berg Athos“, Hauzenberg 2000
Ich hatte seinerzeit schon einige Jahresberichte von Pater Panteleimon von der Skite Igonimitsa bekommen. Jetzt hat mir ein Athosfreund, den ich am Schiff von Dafni nach Ouranopulis kennengelernt hatte die Briefe der Jahre 1989 bis 1999 in Buchform geschickt.
Es ist schön zu lesen, was so ein Mönch, der einsam und fast alleine in einer Skite am Meer lebt, so alles über seinen Jahresablauf zu erzählen hat.
Es ist spannend zu lesen. Einerseits denkt man, dass auf der einsamen Insel und dem noch einsameren Platz dieses Mönchs Nichts los ist und trotzdem ist im Laufe eines Jahres viel zu berichten. Das Leben ist so viel, als man daraus macht.
Panteleimon ist ein Schwabe, der als Mönch auf den Athos kam. Als solcher war er auch immer ein Vermittler zwischen Ost- und Westkirche. So berichtet er auch – als Mönch eines serbischen Klosters – friedlicher über den Balkankrieg. Er zeigt auf der einen Seite auf, welche Mängel es auch auf serbischer Seite gab und wie die Bevölkerung unter dem Bombardements litt, aber er betete alle; „die geplagten Menschen auf dem Balkan“ (Seite 144)
Aber auch aus der jüngsten Geschichte kommen Dinge hoch:
• Über die deutsche Besatzung am Athos und im Kloster Lawra: „Im Dezember 1943 zündeten Soldaten das Kloster an und erschossen alle Mönche im Klosterhof, vom ältesten, gelähmten Greis bis zum jüngsten, unter der Beschuldigung, sie würden mit den Widerstandskämpfern paktieren.“ (Seite 150)
• Pater Nikano war 1903 in einem serbischen Dorf geboren und kam 25-jährig ins Kloster Chilandar. Erst vor seinem Tod erzählte er, dass er als Kind den Einmarsch der österreichischen Truppen in seinem Dorf miterlebte und diese als Revanche für das Attentat in Sarajewo alle Männer ab 14 Jahren auf den Telefonmasten des Dorfes aufhängten. Trotz dieses Erlebnisses hat er der Aufnahme des Schwaben Panteilemon ins Kloster zugestimmt.
(Sankt Petersburg, 28.11.2012)

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    Es ist schön zu lesen, was so ein Mönch, der einsam und fast alleine in einer Skite am Meer lebt, so alles über seinen Jahresablauf zu erzählen hat.
    Es ist spannend zu lesen. Einerseits denkt man, dass auf der einsamen Insel und dem noch einsameren Platz dieses Mönchs Nichts los ist und trotzdem ist im Laufe eines Jahres viel zu berichten. Das Leben ist so viel, als man daraus macht.
    Panteleimon ist ein Schwabe, der als Mönch auf den Athos kam. Als solcher war er auch immer ein Vermittler zwischen Ost- und Westkirche. So berichtet er auch – als Mönch eines serbischen Klosters – friedlicher über den Balkankrieg. Er zeigt auf der einen Seite auf, welche Mängel es auch auf serbischer Seite gab und wie die Bevölkerung unter dem Bombardements litt, aber er betete alle; „die geplagten Menschen auf dem Balkan“ (Seite 144)
    Aber auch aus der jüngsten Geschichte kommen Dinge hoch:
    • Über die deutsche Besatzung am Athos und im Kloster Lawra: „Im Dezember 1943 zündeten Soldaten das Kloster an und erschossen alle Mönche im Klosterhof, vom ältesten, gelähmten Greis bis zum jüngsten, unter der Beschuldigung, sie würden mit den Widerstandskämpfern paktieren.“ (Seite 150)
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