Ich lese viel und schreibe bei vielen Büchern eine Rezension, die hier veröffentlicht ist. Ich schreibe solche Kritiken auch für mehrere Verlage und deren Bücher. |
Suche in der Lesestoffsammlung 921. HAUSHOFER, Marlen „Wir töten Stella“, Buch 0000. @book{HAUSHOFER2017, Zuerst habe ich den Film gesehen und auf Grund des Films das Buch gekauft. Beides war sehr gut. Der Film so einfühlsam wie das Buch. Vieles wird nur angedeutet und nicht ausgesprochen. Das wirkt vornehm und doch weiß der Leser was gemeint ist. Eine Freundin der Hausfrau bringt ihr Kind für einige Monate zu ihr und ihrer Familie. Sie soll in der Stadt studieren. Die Familie – bestehend aus einem Anwalt, einer Schriftstellerin (?) und zwei Kindern nimmt das fremde Mädchen wie einen Eindringling auf. Ungeliebt war sie schon vorher, wo sie von ihrer Mutter in Internate gesteckt wurde. Ungeliebt ist sie auch in der „Leihfamilie“. Sie ist immer einfach und unvorteilhaft angezogen. Die Frau der Familie kauft ihr schöne Kleider, in denen sie mehr fraulich wirkt. Ein Fehler, denn der Ehemann vergreift sich in ihr. Das junge Mädchen zerbricht daran und wirft sich vor ein Auto. Bei diesem Unfall stirbt sie. Die Ehefrau arbeitet die Geschichte auf. Der Rest der Familie ist einige Tage weggefahren. Sie ist alleine zu Hause und hat Zeit und Ruhe um nochmals über den Hergang nachzudenken. Eine sehr einfühlsame Beschreibung der Ereignisse und eine ausgezeichnete Charakterbeschreibung der handelnden Personen. Am Schluss, als schon alles erzählt ist wieder holt sie nochmals auf einer Seite den Hergang. Die vorangegangenen 60 Seiten werden auf einer nochmals erzählt. 922. HAUSHOFER, Marlen „Das fünfte Jahr“ Artikel In: 0000. @article{HAUSHOFER20172, Es war Haushofers erste Buchveröffentlichung im Jahr 1952. Irgendwie erinnert es stilistisch an Rossegger, obwohl der früher lebte und Haushofer doch ganz anders formulierte. Das kleine Mädchen Marili wohnt bei seinen Großeltern. Sie ist ein Waisenkind. Die Mutter ist verstorben und der Vater im Krieg gefallen. Es wird von den Großeltern aufgezogen. Aus der Sicht des kleinen Mädchens wird der Jahresablauf an einem Kleinbauernhof geschildert. Detailgetreu erzählt sie die Arbeiten und Tagesabläufe im bäuerlichen Leben. Da waren noch ein tauber, alter Knecht und eine junge kräftige Magd, die den Großeltern bei der schweren Arbeit halfen. Es werden Dinge erzählt, die man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Etwa, das Beschützen der Bienen im Herbst: „Im Herbst, als es Abends plötzlich kühl wurde, kam die gefährliche Zeit für die Bienen. Wenn die Sonne sank, stieg eine heimtückische Kälte auf und lähmte ihre Flügel. Marili bekam dann eine neue Aufgabe. Mit einer Zigarettenschachtel lief sie auf die Wiese und die lilablühenden Herbstastern am Gartenzaun und setzte die erstarrten Tiere hinein. Am nächsten Morgen, wenn die Sonne aufs Fensterbrett fiel, öffnete sie die Schachtel und erlebte das Erwachen der Bienen: das erste Regen der Flügel, das Strecken der Beinchen und das vorsichtige Tasten der schlaferstarrten Fühler ….“(Seite 96) Haushofer führt uns Leser mit dieser Erzählung in eine Welt, die es heute nicht mehr gibt. Vielleicht mag es kitschig erscheinen, aber es ist ein historischer Beitrag. |
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