Abstract
CRONIN, Archibald Joseph: „Hinter diesen Mauern“, Bern 1955
Cronin war noch im 19. Jahrhundert in Schottland geboren. Er war Arzt und Schriftsteller. Viele seiner Romane wurden ein Welterfolg. Ich bekam das hier zu besprechende Buch aus dem Nachlass meines Schwiegervaters. In dieser Generation war es beliebt. Der Stil, in dem es geschrieben ist entspricht vielleicht nicht mehr dem heutigen, aber er ist spannend, leicht lesbar und interessant. Ein Lesevergnügen. Dazu hat der Roman eine anhaltende Spannung, die der Autor mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen 300 Seiten lang aufrechterhält.
Es beginnt damit, dass der zwanzigjährige Paul seine Mutter um seine Geburtsurkunde bittet, weil er sie für eine Bewerbung braucht. Dabei kommt heraus, dass sein Vater nicht – wie man ihm erklärt habe – bei einem Unfall umgekommen sei, sondern als Mörder in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Der junge Mann will mehr wissen und macht sich auf die Suche seines Vaters. Er lernt Menschen kennen, die ihn kannten und Beweise seiner Unschuld liefern. Paul will alles aufklären. Die Justiz, die dabei viele falsche Entscheidungen getroffen hatte arbeitet dagegen. Paul wird zum Unterstandslosen, kämpft mit dem Überleben, gibt aber nicht auf. Als er schon fast am Ende ist hilft ihm ein Journalist, der diesen Fall aufgreift. Die Justiz bekommt Druck aus der Bevölkerung und der Fall muss neu aufgerollt werden. Aber der Vater saß bereits 15 Jahre im Gefängnis und hatte sich grundlegend verändert. Aus dem liebevollen Vater wurde ein harter, enttäuschter Mann.
Cronin ist ein exzellenter Charakterdarsteller. Er schreibt ausgezeichnete Menschenbilder.
Es ist gut, wenn man manchmal auch auf ältere Werke zurückgreift, die an ihrer Qualität Nichts durch die Zeit eingebüßt haben.
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@book{CRONIN2017, title = {Hinter diesen Mauern}, author = {CRONIN, Archibald Joseph}, year = {2017}, date = {2017-08-31}, abstract = {CRONIN, Archibald Joseph: „Hinter diesen Mauern“, Bern 1955 Cronin war noch im 19. Jahrhundert in Schottland geboren. Er war Arzt und Schriftsteller. Viele seiner Romane wurden ein Welterfolg. Ich bekam das hier zu besprechende Buch aus dem Nachlass meines Schwiegervaters. In dieser Generation war es beliebt. Der Stil, in dem es geschrieben ist entspricht vielleicht nicht mehr dem heutigen, aber er ist spannend, leicht lesbar und interessant. Ein Lesevergnügen. Dazu hat der Roman eine anhaltende Spannung, die der Autor mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen 300 Seiten lang aufrechterhält. Es beginnt damit, dass der zwanzigjährige Paul seine Mutter um seine Geburtsurkunde bittet, weil er sie für eine Bewerbung braucht. Dabei kommt heraus, dass sein Vater nicht – wie man ihm erklärt habe – bei einem Unfall umgekommen sei, sondern als Mörder in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Der junge Mann will mehr wissen und macht sich auf die Suche seines Vaters. Er lernt Menschen kennen, die ihn kannten und Beweise seiner Unschuld liefern. Paul will alles aufklären. Die Justiz, die dabei viele falsche Entscheidungen getroffen hatte arbeitet dagegen. Paul wird zum Unterstandslosen, kämpft mit dem Überleben, gibt aber nicht auf. Als er schon fast am Ende ist hilft ihm ein Journalist, der diesen Fall aufgreift. Die Justiz bekommt Druck aus der Bevölkerung und der Fall muss neu aufgerollt werden. Aber der Vater saß bereits 15 Jahre im Gefängnis und hatte sich grundlegend verändert. Aus dem liebevollen Vater wurde ein harter, enttäuschter Mann. Cronin ist ein exzellenter Charakterdarsteller. Er schreibt ausgezeichnete Menschenbilder. Es ist gut, wenn man manchmal auch auf ältere Werke zurückgreift, die an ihrer Qualität Nichts durch die Zeit eingebüßt haben. }, keywords = {England, Unrecht, Verurteilt}, pubstate = {published}, tppubtype = {book} }