Abstract
BERNHARD, Thomas: „Heldenplatz“, Frankfurt 1995
Ein Stück im Theater zu sehen oder zu lesen ist ein großer Unterschied. Man kann beim Lesen mehr genießen. Die Worte wie Perlen einer Kette durch die Finger gleiten zu lassen.
Als es – schon nach dem Tod Bernhards – im Burgtheater uraufgeführt wurde war es ein Skandal, wenn man es heute, Jahrzehnte später liest, ist harmlos und nicht mehr anstößig.
Ein Universitätsprofessor begeht Selbstmord. Er erträgt Österreich und die Österreicher nicht mehr. Er und seine Familie mussten im Krieg nach England flüchten. Sie kamen nach dem Krieg nach Wien zurück, konnten sich aber nicht mehr einfügen. Er wollte wieder zurück nach Oxford. Es war schon alles gepackt, da stürzte er sich aus dem Fenster. Das Buch spielt in der Zeit des Begräbnisses.
„… es gibt jetzt mehr Nazis in Wien als achtunddreißig …“ (Seite 63)
„… mein Bruder hat Selbstmord gemacht, ich bin nach Neuhaus gegangen, es kommt auf dasselbe hinaus vielleicht wahrscheinlich. Ich existiere die längste Zeit gar nicht mehr und beobachte sozusagen alles aus dem Tod heraus …“ (Seite 125)
„… das ist das Charakteristische an der Josefstadt, dass dort alles zur Operette gemacht wird … in der Josefstadt wird seit zweihundert Jahren nur Operette gespielt.“ (Seite 152)
(Hinterbrühl, 23.03.2012)
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