Europa mit Russland vereint. Eine Vision für das 21. Jahrhundert

KRAUS Herbert: Europa mit Russland vereint. Eine Vision für das 21. Jahrhundert. 2009.

Abstract

KRAUS, Herbert: “Europa mit Russland vereint. Eine Vision für das 21. Jahrhundert“, Wien 2003
Ein gewagter Titel. Eine aufs Erste nicht vorstellbare Vision – oder gar Illusion? Der aus Kroatien stammende Autor setzt sich sehr sachlich und historisch – gemeinsam mit der Mitautorin Gergana Schulak aus Bulgarien – auseinander.
Historisch geht er zurück auf die drei großen Machtblöcke des Osmanischen Reichs, der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und dem zaristischen Russland.
Sie zeigen die Schwächen Westeuropas auf und räumen mit den Voreingenommenheiten Russlands auf. Das Hauptproblem liegt in der EU und ihren Politikern selbst: „Es gibt Politiker, die wohl ein multinationales Zusammenwirken wünschen, aber die die dafür notwendigen Institutionen einer gemeinsamen öffentlichen Ordnung nicht zulassen wollen.“ (Seite 36) Alle europäischen Länder haben Minoritätsprobleme (außer Island). Europa muss daher als ein Staat betrachtet werden, um seine Probleme zu lösen. Sei es der Balkan, wo Nationen und Staaten nicht deckungsgleich sind, oder Belgien, Frankreich und Spanien mit den Basken.
Die Größe Russlands wird ebenfalls relativiert. Russland hat 145 Millionen Einwohner, wovon 35 Millionen Nichtrussen sind. Die drei deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz haben auch so viele Einwohner. Ebenso viele der französische und englische Sprachblock. Die physische Grenze Europas mit dem Ural festzulegen ist nicht mehr zeitgemäß: hinter dem Ural leben 95 Prozent Russen und Ukrainer, also Europäer.
Der Autor zeigt eine neue Dimension auf, einen neuen Staatenbund, ein neues Europa und geht dabei auch ins Detail:
• Ein Großeuropäisches Parlament soll nicht nationalstaatlich, sondern kontinental agieren.
• Die Staaten übertragen Dinge nach oben zur Konföderation (Militär)und nach unten an die Volksgruppen und Regionen (Autonomierechte).
• Die Zeit ist reif für so eine Gemeinschaft, weil Nationalstaaten des 19. Und 20. Jahrhunderts ihre autochthonische Unantastbarkeit verloren haben.
Auf alle Fälle ein sehr alternativer und spannend zu lesender Ansatz. Eine mögliche Neuordnung des Kontinents Europa, die ein weltweit starker Wirtschaftsfaktor wäre und intern mehr Frieden garantieren würde.
(Graz-Hinterbrühl, 19.06.2009)

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    Die Größe Russlands wird ebenfalls relativiert. Russland hat 145 Millionen Einwohner, wovon 35 Millionen Nichtrussen sind. Die drei deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz haben auch so viele Einwohner. Ebenso viele der französische und englische Sprachblock. Die physische Grenze Europas mit dem Ural festzulegen ist nicht mehr zeitgemäß: hinter dem Ural leben 95 Prozent Russen und Ukrainer, also Europäer.
    Der Autor zeigt eine neue Dimension auf, einen neuen Staatenbund, ein neues Europa und geht dabei auch ins Detail:
    • Ein Großeuropäisches Parlament soll nicht nationalstaatlich, sondern kontinental agieren.
    • Die Staaten übertragen Dinge nach oben zur Konföderation (Militär)und nach unten an die Volksgruppen und Regionen (Autonomierechte).
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