Abstract
PLÖCKINGER, Veronika: „Eine der schönsten und besteingerichteten Tabakfabriken auf dem Kontinent …“, Diplomarbeit, Universität Wien 1996
Nach einer allgemein-wissenschaftlichen Einleitung über die Geschichte der Stadt Stein und das Tabakwesen geht die Autorin auf die besonderen Umstände der Fabrik in Stein ein. Sie beleuchtet da auch den historischen und rechtlichen Hintergrund, wie es zum Tabakmonopol kam. Da die Tabakfabrik in Stein vorbildliche Sozialeinrichtungen hatte, wird auch ein allgemeiner Überblick über die Arbeiterforschung gegeben, um einen Vergleich zu haben beziehungsweise die Behauptung, dass diese Fabrik ihren Arbeiterinnen (die die Mehrzahl stellte) mehr an Sozialleistungen bot zu untermauern.
Entscheidend für die Errichtung der Fabrik im Jahre 1850 waren die damals günstige Verkehrslage an der Donau und die Nähe zu Wien. Auch war die Wachaubahn errichtet und bot einen Anschluss für die neue Fabrik. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie entstand das neue Gebäude, das heute die Donau-Universität beherbergt. Die etwa 1000 Beschäftigten hatten – vor allem für die damalige Zeit – besondere Vergünstigungen, die da waren: Wohnungsfürsorge mit eigenem Wohnungsangebot, Naturalversorgung (speziell in schlechten Zeiten eine wichtige Einnahmequelle), Jugendfürsorge, Gesundheitspflege mit eigenem Betriebsarzt und „Arbeiter-Kranken-Institut“, Bildungsinstitutionen, Arbeitszeitbegünstigungen und vieles mehr. Zu den angebotenen Leistungen und deren Qualität wurden von der Autorin ehemalige Arbeiterinnen interviewt. Die Tabakarbeiter hatten eine eigene gewerkschaftlich organisierte Einrichtung, die auch eine eigene Zeitung herausgab („Der Tabakarbeiter“ – obwohl die Mehrzahl der Beschäftigten weiblich war).
Der Verkauf von Zigarren – in Stein wurde die sogenannte Virginia hergestellt – ging nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, was letztlich 1991 zur Einstellung der Produktion in Stein führte. Zuerst wurde die Niederösterreichische Landesakademie installiert, die dann in die Donau-Universität übergeführt wurde.
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