Drei Mal unter der Haube

TACHTIS, Kostas: Drei Mal unter der Haube. 2009.

Abstract

TACHTIS, Kostas: „Dreimal unter der Haube“, Köln 2001
Unsere Freundin Maria aus Athen versorgt mich regelmäßig mit griechischer Literatur in deutscher Sprache. So kam auch dieses Buch in meine Bibliothek. Es schildert das Leben der Gesellschaft in Athen vom Ersten Weltkrieg bis zur deutschen Besatzung. Aus der Sicht von zwei Frauen und deren Lebensschicksal. Interessant auch, dass der Autor – ein Mann – in der Erzählung in eine Frauenrolle schlüpft. Als Mann und aus dieser noch sehr unemanzipierten Zeit heraus sagt er etwa: „Männer sind merkwürdige Wesen, sie sind nicht wie wir Frauen. Wenn Frauen einen Mann lieben, ergeben sie sich ihm mit Leib und Seele, sie beten ihn an wie ihren Gott, es kommt ihnen überhaupt nicht in den Sinn, sie könnten sich gleichzeitig auch mit einem anderen Mann ins Bett legen. Aber Männer sind ganz anders. Sie können eine Frau lieben, sie anbeten und gleichzeitig zehn anderen nachlaufen. Sie sind voller Neugier, alles und jedes erregt ihre Phantasie. Das ist die Wahrheit, obwohl es mir als Frau, die ich einmal bin, unmöglich ist, mich in ihre Haut zu versetzen. Mit dem Kopf begreif ich das, aber im tiefsten Winkel meines Herzens scheint es mir ungeheuerlich!“ (Seite 44, 45)
An Hand von Menschenschicksalen wird die Zeit der deutschen Besetzung aufgezeigt. Aber auch nach dem Abzug der Deutschen Wehrmacht kam es nicht zur Ruhe: jetzt kämpften griechische Gruppen gegeneinander und die Feindschaft zu den Türken schwang immer noch mit: „“Er wollte viele Kinder, um die Bevölkerung Griechenlands zu vergrößern, damit wir´s mit den Türken aufnehmen und die Große Idee verwirklichen konnten, das zum einen, und auf der anderen Seite, um die Freude zu haben, ihnen Namen alter Griechen zu geben.“ (Seite 49) Die handelnden Frauen sind aber nie aus Griechenland hinaus gekommen. Eine sagt es dann so: „Ach wär ich doch ein Vogel und könnte hinfliegen und sie besuchen … und auch ich säh endlich einmal, wie die Welt außerhalb Griechenlands ist.“ (Seite 243)
(Prishtina , 07.11.2009)

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    An Hand von Menschenschicksalen wird die Zeit der deutschen Besetzung aufgezeigt. Aber auch nach dem Abzug der Deutschen Wehrmacht kam es nicht zur Ruhe: jetzt kämpften griechische Gruppen gegeneinander und die Feindschaft zu den Türken schwang immer noch mit: „“Er wollte viele Kinder, um die Bevölkerung Griechenlands zu vergrößern, damit wir´s mit den Türken aufnehmen und die Große Idee verwirklichen konnten, das zum einen, und auf der anderen Seite, um die Freude zu haben, ihnen Namen alter Griechen zu geben.“ (Seite 49) Die handelnden Frauen sind aber nie aus Griechenland hinaus gekommen. Eine sagt es dann so: „Ach wär ich doch ein Vogel und könnte hinfliegen und sie besuchen … und auch ich säh endlich einmal, wie die Welt außerhalb Griechenlands ist.“ (Seite 243)
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