Die Schriften von Accra

COELHO, Paulo: Die Schriften von Accra. 2017.

Abstract

COELHO, Paulo: „Die Schriften von Accra“, Zürich 2013
Coelho bekam von einem Freund die Abschrift einer 700 Jahre alten Schrift geschenkt. Es sind dies die, von der Kirche nicht offiziell aufgenommen Evangelien. Die Originaltexte stammen aus dem zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt.
Coelho lässt dann einem weisen Kopten Fragen der von Kreuzrittern belagerten Stadt Jerusalem Fragen der versammelten Bevölkerung beantworten, die sich mit Weisheit beschäftigen. In Anbetracht dessen, dass die vor den Toren der Stadt stehenden Kreuzritter überlegen sind und die Stadt einnehmen werden fragt eine Frau was zu tun sei. Der Kopte antwortet, dass die Feinde zwar alles vernichten können, aber sie können das Wissen der Einwohner nicht zerstören.
Auch die bevorstehende Niederlage beschäftigt die Zuhörer. Der Kopte meint dazu, dass es in der Natur weder Sieg noch Niederlage gibt. Nach jedem Tod gibt es ein Weiterleben und er bringt dazu Beispiele aus der Natur. Besiegt werden heißt nicht gescheitert sein, sondern gestärkt hervorgehen.
Viele werden nach der Besetzung der Stadt fliehen müssen und alleine sein. Auch hier gibt der Kopte eine positive Antwort „Denn wer niemals allein ist, kennt sich selbst nicht.“ (Seite 40) Die wichtigsten Dinge im Leben müsse man alleine machen. Das beginnt schon bei der Geburt, die jeder Erdenbürger alleine meistert, bis hin zum Tod, wo man auch alleine ist.
Veränderungen nehmen Menschen nicht so leicht vor. Sie gewöhnen sich an das Erarbeitete und scheuen oft das Neue. Wenn das Schicksal in Form eines Engels anklopft wird eine Veränderung schneller angenommen. Beim Schutzengel hinterfragt man noch nach dem „Warum?“. Beim Todesengel verändern wir uns aus Angst sofort. Mit Freude kann die Angst am schnellsten vertrieben werden. Das österreichische Frauenfußballteam hat es bei der Europameisterschaft 2017 bewiesen: mit Freude sind sie weiter gekommen als nur mit Ehrgeiz und Können.
Auch wenn der Krieg kurz bevorsteht wird über Themen wie Schönheit gesprochen. Schönheit – so meint der Kopte – muss außen und innen sein. Alles strebt nach Schönheit: die Blumen und auch die Menschen.
Es sind Lebensweisheiten, die hier wiedergegeben werden. Lebensweisheiten wie etwa „… ich werde den morgigen Tag erleben, als wäre er der erste …“ (Seite 92)
Wenn das Leben so einfach wäre, wie es dieser Kopte bei Coelho vorstellt. Einen Mann plagt etwa die Situation, dass manche Menschen erfolgreich sind und andere nicht. Die einfache Antwort: „Der Erfolg kommt zu jenen, die keine Zeit damit vergeuden, ihr Tun mit dem anderen zu vergleichen. … es kommt ins Haus dessen, der jeden Tag sagen kann „Ich habe mein Bestes gegeben“.“ (Seite 126) Und Erfolg ist „Wenn man jeden Abend beim Einschlafen mit sich im Reinen ist – das ist Erfolg.“ (Seite 129)
Interessant auch die Definition von „Wunder“. Sie seien Verstöße gegen die Gesetze der Natur.
Die Zukunft des Menschen aber ist der Tod: „Wir alle wissen, was die Zukunft am Ende für uns bereithält: den Tod.“ (Seite 149)
Ergänzend zu den Weisheiten des Kopten geben am Ende Vertreter der drei Religionen – Islam, Katholiken und Juden – eine Stellungnahme ab, die das vorher beschriebene bestätigen. Eine Einigkeit der unterschiedlichen Religionen? Wohl ein Wunschdenken.
Obwohl den Zuhörern dieses Kopten der Krieg vor den Stadttoren steht, verabschiedet er sich mit „Geht hin in Frieden“.

    BibTeX (Download)

    @book{COELHO2017b,
    title = {Die Schriften von Accra},
    author = {COELHO, Paulo},
    year  = {2017},
    date = {2017-08-10},
    abstract = {COELHO, Paulo: „Die Schriften von Accra“, Zürich 2013
    Coelho bekam von einem Freund die Abschrift einer 700 Jahre alten Schrift geschenkt. Es sind dies die, von der Kirche nicht offiziell aufgenommen Evangelien. Die Originaltexte stammen aus dem zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt.
    Coelho lässt dann einem weisen Kopten Fragen der von Kreuzrittern belagerten Stadt Jerusalem Fragen der versammelten Bevölkerung beantworten, die sich mit Weisheit beschäftigen. In Anbetracht dessen, dass die vor den Toren der Stadt stehenden Kreuzritter überlegen sind und die Stadt einnehmen werden fragt eine Frau was zu tun sei. Der Kopte antwortet, dass die Feinde zwar alles vernichten können, aber sie können das Wissen der Einwohner nicht zerstören.
    Auch die bevorstehende Niederlage beschäftigt die Zuhörer. Der Kopte meint dazu, dass es in der Natur weder Sieg noch Niederlage gibt. Nach jedem Tod gibt es ein Weiterleben und er bringt dazu Beispiele aus der Natur. Besiegt werden heißt nicht gescheitert sein, sondern gestärkt hervorgehen.
    Viele werden nach der Besetzung der Stadt fliehen müssen und alleine sein. Auch hier gibt der Kopte eine positive Antwort „Denn wer niemals allein ist, kennt sich selbst nicht.“ (Seite 40) Die wichtigsten Dinge im Leben müsse man alleine machen. Das beginnt schon bei der Geburt, die jeder Erdenbürger alleine meistert, bis hin zum Tod, wo man auch alleine ist.
    Veränderungen nehmen Menschen nicht so leicht vor. Sie gewöhnen sich an das Erarbeitete und scheuen oft das Neue. Wenn das Schicksal in Form eines Engels anklopft wird eine Veränderung schneller angenommen. Beim Schutzengel hinterfragt man noch nach dem „Warum?“. Beim Todesengel verändern wir uns aus Angst sofort. Mit Freude kann die Angst am schnellsten vertrieben werden. Das österreichische Frauenfußballteam hat es bei der Europameisterschaft 2017 bewiesen: mit Freude sind sie weiter gekommen als nur mit Ehrgeiz und Können.
    Auch wenn der Krieg kurz bevorsteht wird über Themen wie Schönheit gesprochen. Schönheit – so meint der Kopte – muss außen und innen sein. Alles strebt nach Schönheit: die Blumen und auch die Menschen.
    Es sind Lebensweisheiten, die hier wiedergegeben werden. Lebensweisheiten wie etwa „… ich werde den morgigen Tag erleben, als wäre er der erste …“ (Seite 92)
    Wenn das Leben so einfach wäre, wie es dieser Kopte bei Coelho vorstellt. Einen Mann plagt etwa die Situation, dass manche Menschen erfolgreich sind und andere nicht. Die einfache Antwort: „Der Erfolg kommt zu jenen, die keine Zeit damit vergeuden, ihr Tun mit dem anderen zu vergleichen. … es kommt ins Haus dessen, der jeden Tag sagen kann „Ich habe mein Bestes gegeben“.“ (Seite 126) Und Erfolg ist „Wenn man jeden Abend beim Einschlafen mit sich im Reinen ist – das ist Erfolg.“ (Seite 129)
    Interessant auch die Definition von „Wunder“. Sie seien Verstöße gegen die Gesetze der Natur.
    Die Zukunft des Menschen aber ist der Tod: „Wir alle wissen, was die Zukunft am Ende für uns bereithält: den Tod.“ (Seite 149)
    Ergänzend zu den Weisheiten des Kopten geben am Ende Vertreter der drei Religionen – Islam, Katholiken und Juden – eine Stellungnahme ab, die das vorher beschriebene bestätigen. Eine Einigkeit der unterschiedlichen Religionen? Wohl ein Wunschdenken.
    Obwohl den Zuhörern dieses Kopten der Krieg vor den Stadttoren steht, verabschiedet er sich mit „Geht hin in Frieden“.
    },
    keywords = {Evangelien, Religionen, Weisheiten},
    pubstate = {published},
    tppubtype = {book}
    }