Die Biene und der Kurt

SEETHALER, Robert: Ein ganzes Leben. 2016.

Abstract

SEETHALER, Robert: „Ein ganzes Leben“, München 2016
Ein großartiges Buch! Ein begnadeter Schreiber! Einerseits hat man das Gefühl es sei vor hundert Jahren geschrieben worden, aber dann kommen moderne Dinge wie Pistenraupen und das Leben eines modernes Schiorts vor.
Seethaler beschreibt das Leben eines Mannes in einem Bergdorf, der ein schweres Schicksal hatte und doch glücklich war. Seine Liebe zu einer Frau währte nur kurz und er blieb ihr dann treu bis zu seinem Tod. Selbst die Beschreibung des Todes ist großartig formuliert: „Und er lauschte der Stille, als es zu schlagen aufhörte. Geduldig wartete er auf den nächsten Herzschlag. Und als keiner mehr kam, ließ er los und starb.“ (Seite 178)
Sein Blick auf das Arbeitslager der Seilbahngesellschaft: „Auch im Lager waren die Lichter bereits ausgegangen und aus den schmalen Eisenrohren stieg der Rauch fast senkrecht in den wolkenverhangenen Abendhimmel. Aus der Entfernung sah es aus, als wären die Wolken mit dünnen Fäden an den Dächern befestigt und hingen wie riesige unförmige Ballons über dem Tal.“ (Seite 73)
Beim Begräbnis seiner Frau: „Egger saß auf einem Hocker, krank und starr vor Traurigkeit, und nahm die Beileidskundgebungen entgegen. Er verstand nicht, was die Leute zu ihm sagten, und ihre Hände fühlten sich an wie irgendwelche fremdartigen Dinge, die man ihm reichte.“ (Seite 85)
Um mein Statement „ein großartiges Buch“ zu untermauern hier noch einige Sätze als Kostproben:
Im Kriegsgefangenenlager in Russland sagt er: „Der Tod gehört zum Leben wie der Schimmel zum Brot“ (Seite 107)
„Alles an ihm war krumm und schief. Sein Rücken schien in einem engen Boden der Erde zuzustreben und immer öfter hatte er das Gefühl, seine Wirbelsäule wachse ihm über den Kopf.“ (Seite 164)

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    Ein großartiges Buch! Ein begnadeter Schreiber! Einerseits hat man das Gefühl es sei vor hundert Jahren geschrieben worden, aber dann kommen moderne Dinge wie Pistenraupen und das Leben eines modernes Schiorts vor.
    Seethaler beschreibt das Leben eines Mannes in einem Bergdorf, der ein schweres Schicksal hatte und doch glücklich war. Seine Liebe zu einer Frau währte nur kurz und er blieb ihr dann treu bis zu seinem Tod. Selbst die Beschreibung des Todes ist großartig formuliert: „Und er lauschte der Stille, als es zu schlagen aufhörte. Geduldig wartete er auf den nächsten Herzschlag. Und als keiner mehr kam, ließ er los und starb.“ (Seite 178)
    Sein Blick auf das Arbeitslager der Seilbahngesellschaft: „Auch im Lager waren die Lichter bereits ausgegangen und aus den schmalen Eisenrohren stieg der Rauch fast senkrecht in den wolkenverhangenen Abendhimmel. Aus der Entfernung sah es aus, als wären die Wolken mit dünnen Fäden an den Dächern befestigt und hingen wie riesige unförmige Ballons über dem Tal.“ (Seite 73)
    Beim Begräbnis seiner Frau: „Egger saß auf einem Hocker, krank und starr vor Traurigkeit, und nahm die Beileidskundgebungen entgegen. Er verstand nicht, was die Leute zu ihm sagten, und ihre Hände fühlten sich an wie irgendwelche fremdartigen Dinge, die man ihm reichte.“ (Seite 85)
    Um mein Statement „ein großartiges Buch“ zu untermauern hier noch einige Sätze als Kostproben:
    Im Kriegsgefangenenlager in Russland sagt er: „Der Tod gehört zum Leben wie der Schimmel zum Brot“ (Seite 107)
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