Die beiden Schwestern

Pearl S. BUCK: Die beiden Schwestern. 2023.

Abstract

BUCK, Pearl S.: „Die beiden Schwestern“, München 1958
Ein Roman, der etwas aus der Zeit gefallen ist. ABER: er ist von einer Nobelpreisträgerin und das merkt man im Schreibstil und im Aufbau des Romans. Er hat eine genau geregelte Dramaturgie. Die zwei Schwestern, die dem Roman den Namen geben, sind Töchter eines amerikanischen Pastorenehepaars, das in Korea lebt und arbeitet. Die widrigen Umstände durch Cholera und Krieg haben sie veranlasst, die Kinder ins sichere Amerika zu Verwandten zu bringen. Hier stoßen sie auf eine andere Kultur. Das registriert auch die Gastfamilie. Eine wohlhabende Familie mit einem Sohn und einer Tochter. Die Ehefrau fühlt sich nicht ausgelastet. Sie hat für alles Personal und die Funktion der Mutter ist ihr durch das Erwachsenwerden der beiden Kinder verloren gegangen.
Wie in einem Theaterstück werden die einzelnen Ereignisse aufgebaut. Für die beiden Schwestern wird eine Party veranstaltet. Das ganze Haus ist engagiert. Die Tochter will einen älteren Herrn heiraten, den sie aber nicht liebt. Einen jungen Mann, den sie wirklich liebt, kann sie nicht bekommen, weil ihre Lebensziele andere sind. Als Seuchenexperte ist er auf dem Weg nach Korea, um zu helfen. In New York hat er einen Zwischenaufenthalt und trifft sich mit der Geliebten. Heimlich treffen sie sich, kommen aber nicht zusammen. Wie in einer Komödie wird er im Rahmen der Party von einer der Schwestern als Butler engagiert, damit der wirkliche Butler seinen Sohn, der nach Korea zur Armee einrückt, verabschieden kann.
Noch vor dem Fest trifft ein Telegramm ein, dass die Eltern der beiden Schwestern an Cholera verstorben sind. Die Nachricht bekommt der Vater der amerikanischen Familie im Büro. Er will es den Mädchen erst nach der Party sagen. Seine Frau weiht er ein. Die sagt es wieder ihrem Sohn, der inzwischen in eine der Schwestern verliebt ist und dieser die schlechte Nachricht schonend beibringt. Dabei bezeugen sich die beiden ihre Liebe.
Die Dramatik wird weiter ausgebaut: der Ex-Liebhaber der Tochter verlässt die Gastfamilie und die Tochter gibt am Ende der Party ihre Verlobung mit dem älteren Mann, der schon drei Mal verheiratet war, bekannt. Ihr Bruder will eine der aus Korea gekommenen Schwestern heiraten. Die Mädchen – inzwischen zu Waisen geworden – werden im Haus in New York aufgenommen.
Pearls Buck versteht es sehr gut, die kulturellen Unterschiede der in Korea aufgewachsenen Schwestern denen der beiden in Amerika großgewordenen Kinder gegenüberzustellen. Anhand von handelnden Personen werden solche Differenzen und Ansichten besser verständlich. Ein aufs Erste einfach gestrickter, emotioneller Roman wird so zu einer gesellschaftspolitischen Beschreibung, die die Unterschiede zwischen Asien und Amerika aufzeigt. Ein Ansinnen, das „Nobelpreis-fachlich“ dargestellt wird.

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    Wie in einem Theaterstück werden die einzelnen Ereignisse aufgebaut. Für die beiden Schwestern wird eine Party veranstaltet. Das ganze Haus ist engagiert. Die Tochter will einen älteren Herrn heiraten, den sie aber nicht liebt. Einen jungen Mann, den sie wirklich liebt, kann sie nicht bekommen, weil ihre Lebensziele andere sind. Als Seuchenexperte ist er auf dem Weg nach Korea, um zu helfen. In New York hat er einen Zwischenaufenthalt und trifft sich mit der Geliebten. Heimlich treffen sie sich, kommen aber nicht zusammen. Wie in einer Komödie wird er im Rahmen der Party von einer der Schwestern als Butler engagiert, damit der wirkliche Butler seinen Sohn, der nach Korea zur Armee einrückt, verabschieden kann.
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