Abstract
GLATTAUER, Daniel: „Der Weihnachtshund“, München 2009
Das richtige Buch zur richtigen Zeit. Ein Weihnachtsbuch. Wie ein Adventkalender hat es 24 Kapitel. Für jeden Tag des Advents eine. Aber ist es wirklich eine Weihnachtsgeschichte? Mehrmals fragte ich mich dabei. Wenn es um Sex ging, der aber dann doch scheiterte, weil sich der Liebhaber beim Küssen immer übergeben musste (was noch weniger weihnachtlich war). Drei Hauptfiguren: ein Hund namens Kurt; sein Herrl Max und die Geliebte – die es im Laufe des Buches wurde – Katrin. Max schon über 30 und wegen seines „Küsserdefekts“ ohne Lebenspartnerin. Diesmal wollte er sich dem Weihnachtskitsch entziehen und er plante einen Urlaub auf den Malediven. Für seinen Hund Kurt suchte er im Internet Jemanden, der ihn für die Urlaubszeit, die die Weihnachtszeit war, aufnahm. Katrin meldete sich. Es kam zu Probezeiten und Kennenlernphasen. Diese endeten damit, dass Max den Urlaub verfallen ließ und bei Katrin blieb. Klingt doch kitschig? Glattauer versteht es aber die 24 Geschichten witzig und spannend zu gestalten. Ein ungewöhnlicher Roman, den man zur Weihnachtszeit lesen soll.
„Drinnen saß Katrin vor dem Computer und surfte. Das schaffte sie stundenlang. Es war ihre Nahtstelle zwischen Tätigkeit und Untätigkeit. Eingabe ohne Eingebung. Träumen ohne Gefühlsduselei. Suchen ohne auf der Suche zu sein. In die Luft starren mit Buchstaben. Gähnen per Tastendruck. Nasenbohren ohne Nase. Und ohne Finger.“ (Seite 8)
„Es war so, als hätte Katrin zuvor einen Bankraub eingestanden und würde jetzt verlautbaren: „Es war nur eine kleine Bank.““ (Seite 45)
„Max hatte in der Früh ein Schockerlebnis. Ihm war eingefallen, dass er berufstätig war. Danach konnte er nicht mehr einschlafen. Im Gegenteil: Ihm fiel ein, dass auch seine Chefs wissen mussten, dass er berufstätig war, und dass sie es in der Hand hatten, diese Tätigkeit zu beeinflussen, also zu beenden.“ (Seite 169)
„Wenn man verliebt ist macht man die irrsten Sachen. Man lässt zum Beispiel eine Flugreise auf die Malediven verfallen und kauft stattdessen einen Christbaum.“ (Seite 216)
(Prishtina, 14.12.2009)
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