Der Gefesselte. Erzählungen 1

AICHINGER, Ilse: Der Gefesselte. Erzählungen 1. 2017.

Abstract

AICHINGER, Ilse: „Der Gefesselte. Erzählungen 1“, Frankfurt 2016
Die erste Geschichte, die dem Band auch den Namen gab, handelt von einem Mann, der überfallen, gefesselt und ausgeraubt wurde. Von der Ohnmacht erwacht schleppte er sich zum nächsten Dorf, wo gerade ein Zirkus lagerte. Er lernte mit den Fesseln umzugehen und sich zu bewegen, ja sogar Akrobatik zu machen. Er blieb beim Zirkus und trat als „der Gefesselte“ auf. Nie legte er seine Fesseln und damit auch seine Kleider ab und wusch sich im Fluss so wie er war. Die Kleider wurden schlechter, aber die Fesseln hielten. Im Herbst wurde es bald zu kalt zum Baden im Fluss. Er dachte an Aufhören. Im Wald stieß er auf einen vom Zirkus entlaufenen Wolf und erlegte ihn mit bloßen Händen. Niemand glaubte ihm das. Das Publikum wollte es sehen und stieß ihn in den Wolfskäfig. Er aber erschoss den Wolf um sich zu retten. Man glaubte ihm nicht. Er lief davon …
Die zweite Geschichte: ein Mann im Krieg. Er ist Bote einer Nachricht. Bricht das Siegel auf und liest, dass er erschossen werden soll. Er will den Fahrer, der ihn begleitet erschießen und abhauen wird aber selbst von einer feindlichen Kugel getroffen. Der Fahrer übernimmt das Kuvert mit der Meldung. Der verletzte Soldat glaubt, jetzt werde der andere an seiner Stelle erschossen. Letztlich war es aber nur eine verschlüsselte Meldung.
Das Plakat: ein Plakatierer affichiert ein Plakat mit einem Jungen, der zu einem Sommerlager aufruft. Das Plakat spricht und der Junge will sterben, ohne zu wissen was sterben ist. Da reißt sich ein Kind von der Hand der Mutter los und springt auf das Gleis der Stadtbahn und wird überführt. Auch der Junge am Plakat stirbt. Sein Plakat ist schlecht geklebt und reißt sich los. Die vorbeifahrenden Züge zerreißen es.
Der Hauslehrer sollte auf das Kind aufpassen, während der Eltern weggingen, wird aber verrückt. Die Eltern kommen noch rechtzeitig heim.
Zwei Mädchen leben mit dem Vater alleine. Sie reden über Engel und wer an sie glaubt. Die Jüngere träumt dann von Engeln. Als sie wach wird liegt ihre ältere Schwester tot im Hof.
Mit dem Tod geht es in der nächsten Geschichte – „Spiegelgeschichte“ weiter, wo ein Begräbnis wegen Aufwachen des zu Begrabenden abgebrochen wird.
In der „Mondgeschichte“ wird die Siegerin des Miss Universum Wettbewerbs mitsamt der Jury zum Mond geschickt, wo eine noch schönere Frau angetroffen wird.
„Seegeister“ beschreibt Ilse Aichinger in Form eines Motorbootfahrers, der sein Motorboot nicht abstellen kann. Als der Benzin aus ist fährt es mit dem Wasser des Sees weiter. Eine unendliche Geschichte? Eine Frau kann ihre Sonnenbrille nicht abnehmen … Das sind die Geister des Sees.
„Wo ich wohne“: Eine Frau kommt vom Theater heim und ihre Wohnung ist ein Stockwerk tiefer. Bei einem der nächsten Theaterbesuche gar im Keller.
Die letzte Geschichte ist eine „Rede unter dem Galgen“.

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    Die erste Geschichte, die dem Band auch den Namen gab, handelt von einem Mann, der überfallen, gefesselt und ausgeraubt wurde. Von der Ohnmacht erwacht schleppte er sich zum nächsten Dorf, wo gerade ein Zirkus lagerte. Er lernte mit den Fesseln umzugehen und sich zu bewegen, ja sogar Akrobatik zu machen. Er blieb beim Zirkus und trat als „der Gefesselte“ auf. Nie legte er seine Fesseln und damit auch seine Kleider ab und wusch sich im Fluss so wie er war. Die Kleider wurden schlechter, aber die Fesseln hielten. Im Herbst wurde es bald zu kalt zum Baden im Fluss. Er dachte an Aufhören. Im Wald stieß er auf einen vom Zirkus entlaufenen Wolf und erlegte ihn mit bloßen Händen. Niemand glaubte ihm das. Das Publikum wollte es sehen und stieß ihn in den Wolfskäfig. Er aber erschoss den Wolf um sich zu retten. Man glaubte ihm nicht. Er lief davon …
    Die zweite Geschichte: ein Mann im Krieg. Er ist Bote einer Nachricht. Bricht das Siegel auf und liest, dass er erschossen werden soll. Er will den Fahrer, der ihn begleitet erschießen und abhauen wird aber selbst von einer feindlichen Kugel getroffen. Der Fahrer übernimmt das Kuvert mit der Meldung. Der verletzte Soldat glaubt, jetzt werde der andere an seiner Stelle erschossen. Letztlich war es aber nur eine verschlüsselte Meldung.
    Das Plakat: ein Plakatierer affichiert ein Plakat mit einem Jungen, der zu einem Sommerlager aufruft. Das Plakat spricht und der Junge will sterben, ohne zu wissen was sterben ist. Da reißt sich ein Kind von der Hand der Mutter los und springt auf das Gleis der Stadtbahn und wird überführt. Auch der Junge am Plakat stirbt. Sein Plakat ist schlecht geklebt und reißt sich los. Die vorbeifahrenden Züge zerreißen es.
    Der Hauslehrer sollte auf das Kind aufpassen, während der Eltern weggingen, wird aber verrückt. Die Eltern kommen noch rechtzeitig heim.
    Zwei Mädchen leben mit dem Vater alleine. Sie reden über Engel und wer an sie glaubt. Die Jüngere träumt dann von Engeln. Als sie wach wird liegt ihre ältere Schwester tot im Hof.
    Mit dem Tod geht es in der nächsten Geschichte – „Spiegelgeschichte“ weiter, wo ein Begräbnis wegen Aufwachen des zu Begrabenden abgebrochen wird.
    In der „Mondgeschichte“ wird die Siegerin des Miss Universum Wettbewerbs mitsamt der Jury zum Mond geschickt, wo eine noch schönere Frau angetroffen wird.
    „Seegeister“ beschreibt Ilse Aichinger in Form eines Motorbootfahrers, der sein Motorboot nicht abstellen kann. Als der Benzin aus ist fährt es mit dem Wasser des Sees weiter. Eine unendliche Geschichte? Eine Frau kann ihre Sonnenbrille nicht abnehmen … Das sind die Geister des Sees.
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    Die letzte Geschichte ist eine „Rede unter dem Galgen“.
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