Abstract

SCHLINK, Bernhard: „Das Wochenende“, Zürich 2010
Er ist ein Profi-Schriftsteller und weiß ein Thema zu wählen, das passt und es auch dramatisch umzusetzen. Ein Wochenende in einem alten verfallenen Haus. Es gehört zwei Frauen, die sich hier aufs Land zurück gezogen haben. Wie ein Ehepaar. Eine Ärztin und eine Übersetzerin. Der Bruder der Ärztin gehörte einer terroristischen Organisation an. Er verübte Morde und Anschläge. Sie die ältere Schwester musste nach dem Tod der Eltern die Erziehung übernehmen. Daneben Karriere machen. Der kleine Bruder kam auf die schiefe Bahn. Sie bekam Angst und gab der Polizei einen Tipp, dass er gefasst wurde und ins Gefängnis kam, wo er zumindest sein Leben sicher hatte. Nach mehreren Jahrzehnten wurde er begnadigt und freigelassen. Zum ersten Wochenende lud die Schwester seine ehemaligen Freunde ein um ihm den Weg in der Freiheit zu erleichtern. Dramatisch, was an so einem Wochenende passieren kann. Wie sich die Menschen verändert haben. Wie sie sich gegenseitig gegenübertreten. Wie es dem Freigelassenen mit der neuen Freiheit geht. Eine großartige Schilderung von nur drei Tagen aus einem Leben.
Über die Sinnhaftigkeit von Terror sagt er „Fighting for peace is like fucking for virginity“ (Seite 153)
(Prishtina, 09.02.2010)

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