BECOMING. Meine Geschichte

Michelle OBAMA: BECOMING. Meine Geschichte. 2021.

Abstract

OBAMA, Michelle: „Becoming. Meine Geschichte“, München 2018
Eine Frau, die aus bescheidenen Verhältnissen kommt und ganz nach oben gelangt. Die Tochter einfacher Leute. Mitglied einer schwarzen Familie und aufgewachsen in einem nicht sehr angesehenen Bezirk von Chicago. Ihr älterer Bruder ist ihr Mentor und Beschützer. Die Familie gibt ihr Nestwärme. Die Eltern engagieren sich für die Kinder und beide studieren an einer angesehenen Universität. Michelle kommt ganz nach oben. Wird Rechtsanwältin und lernt dabei einen Jus-Studenten kennen, der in ihrer Kanzlei ein Praktikum macht. Sie wird seine Betreuerin und letztlich seine Geliebte und spätere Ehefrau. Sie sind zwei gänzlich verschiedene Typen. Michelle ist ein Familienmensch. Sie ist in der heilen Familie aufgewachsen und sieht darin ihr Ideal. Alles muss genau und geordnet sein. Barack, ihr Mann stammt aus einer geschiedenen Ehe. Den Vater aus Kenia, der Student in Hawaii war, lernt er nicht kennen. Er hatte seine Frau, die Mutter Obamas, verlassen und kehrte nach Afrika zurück. Die Mutter heiratete wieder. Diesmal einen Indonesier. Mehrere Jahre lebte sie mit Barack in Indonesien, schickt den Buben aber dann heim zur Großmutter, wo er zur Schule ging. Auch er schlägt sich im Studium durch, verfolgt aber nicht die Rechtsanwaltslaufbahn, sondern engagiert sich in sozialen Organisationen. Als die beiden zusammenziehen verstärkt sich die Verschiedenheit noch. In der gemeinsamen Wohnung bekommt er dann ein eigenes Zimmer für seine vielen Bücher und dort kann es unaufgeräumt sein. Es wird seine Höhle. Eine Höhle, wie er sie in allen Häusern, die sie bewohnten, bekam. Beide wollten aber eine Familie. Zwei Kinder – Mädchen - kamen zur Welt. Barack und Michelle waren liebevolle Eltern. Obwohl Brack weiter seinen eigenen Interessen nachging. Die Familie war ihm wichtig, aber auch sein soziales und später politisches Engagement brauchte Zeit und Energie. Wie Barack Politiker, Senator und dann Präsident Amerikas wurde schildert Michelle Obama in diesem Buch aus dem Blickwinkel einer Frau. Einer Frau, die sich um die Kinder kümmern muss, die ihre Karriere zu Gunsten des Mannes zurückstecken muss, die viele Tage und Wochen allein mit den Kindern ist. Der Mann ist auf Jagd nach Wählerstimmen, bei Versammlungen oder Sitzungen. Daneben schreibt er noch ein Buch, zu dem er sich für einige Wochen nach Indonesien zurückzieht. Die Ehe kriselt. Sie gehen in eine Eheberatung. Michelle erwartet davon, dass ihr Mann wieder mehr zu Hause sein würde. Aber das Gegenteil war der Fall. Sie musste ihren Mann akzeptieren, wie er war und selbst einen neuen Lebenssinn finden.
Das Buch beginnt mit einem Prolog. Geschrieben im März 2017; also nach der Zeit im Weißen Haus. Die Familie wohnt in einem eigenen Haus in Washington. Sie sind nicht nach Illinois zurückgekehrt. Sie ist wieder allein. Der Mann ist unterwegs. Umtriebig wie vorher.
Den Buchtitel „Becoming“ verwendet die Autorin auch für die einzelnen Kapitel des Buches. In „Becoming Me – Ich werden“ erzählt sie von ihrer Kindheit und Jugend. Mit „Becoming Us – Wir werden“ - über ihre Partnerschaft und Entstehung der Ehe mit Barack. „Becoming More – Mehr werden“ -, dann über die Präsidentschaft und deren Probleme. Das Leben im Weißen Haus wird durch diesen Bericht einer breiten Öffentlichkeit anschaulich gemacht. Es ähnelt mehr einem Gefängnis als einem freien, demokratischen Wohnhaus. Überall sind Sicherheitsbeamte. Kein Weg darf allein gemacht werden. Fenster können nicht geöffnet werde. Selten ist man allein. Der Mann ist kein Familienvater mehr, sondern ein 24-Stunden-Beamter. Michelle will nicht nur die lächelnde Gattin des Präsidenten sein. Sie will selbst Aktivitäten voranbringen und engagiert sich für Jugendliche und Kriegsveteranen. Immer wieder versucht sie aus dem Korsett der Rolle der First Lady auszubrechen, aber sie ist es und muss ihre Rolle erfüllen. Beim Lesen spürt man die Veränderungen dieser Frau. Im letzten Kapitel lernt man eine andere Frau kennen als jene in den ersten Abschnitten.
Vor allem im Abschnitt, in dem sie ihren Aufenthalt im Weißen Haus schildert, gibt es viele Rechtfertigungen ihres Lebens. Dinge, die in der Öffentlichkeit anders gesehen wurden, als sie sie geplant hatte. Oder eine nachherige Korrektur. Sie verschweigt aber auch keine Fehler, wie sie etwa der englischen Königin die Hand auf die Schulter gelegt hatte.
Eine Rückkehr in ein normales Leben ist nach dem Amt eines amerikanischen Präsidenten nicht möglich. Security Beamte sorgen weiter für die Sicherheit der Familie.
Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und angenehm zu lesen. Es zeigt den Werdegang einer schwarzen Amerikanerin. Mit welchen Hindernissen diese Menschen noch immer kämpfen müssen. Sie, die es geschafft hat, setzt sich aber für mehr Gerechtigkeit ein; auch wenn dies beim nachfolgenden Präsidenten Trump einen Rückschlag erlitten hat.

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    Das Buch beginnt mit einem Prolog. Geschrieben im März 2017; also nach der Zeit im Weißen Haus. Die Familie wohnt in einem eigenen Haus in Washington. Sie sind nicht nach Illinois zurückgekehrt. Sie ist wieder allein. Der Mann ist unterwegs. Umtriebig wie vorher.
    Den Buchtitel „Becoming“ verwendet die Autorin auch für die einzelnen Kapitel des Buches. In „Becoming Me – Ich werden“ erzählt sie von ihrer Kindheit und Jugend. Mit „Becoming Us – Wir werden“ - über ihre Partnerschaft und Entstehung der Ehe mit Barack. „Becoming More – Mehr werden“ -, dann über die Präsidentschaft und deren Probleme. Das Leben im Weißen Haus wird durch diesen Bericht einer breiten Öffentlichkeit anschaulich gemacht. Es ähnelt mehr einem Gefängnis als einem freien, demokratischen Wohnhaus. Überall sind Sicherheitsbeamte. Kein Weg darf allein gemacht werden. Fenster können nicht geöffnet werde. Selten ist man allein. Der Mann ist kein Familienvater mehr, sondern ein 24-Stunden-Beamter. Michelle will nicht nur die lächelnde Gattin des Präsidenten sein. Sie will selbst Aktivitäten voranbringen und engagiert sich für Jugendliche und Kriegsveteranen. Immer wieder versucht sie aus dem Korsett der Rolle der First Lady auszubrechen, aber sie ist es und muss ihre Rolle erfüllen. Beim Lesen spürt man die Veränderungen dieser Frau. Im letzten Kapitel lernt man eine andere Frau kennen als jene in den ersten Abschnitten.
    Vor allem im Abschnitt, in dem sie ihren Aufenthalt im Weißen Haus schildert, gibt es viele Rechtfertigungen ihres Lebens. Dinge, die in der Öffentlichkeit anders gesehen wurden, als sie sie geplant hatte. Oder eine nachherige Korrektur. Sie verschweigt aber auch keine Fehler, wie sie etwa der englischen Königin die Hand auf die Schulter gelegt hatte.
    Eine Rückkehr in ein normales Leben ist nach dem Amt eines amerikanischen Präsidenten nicht möglich. Security Beamte sorgen weiter für die Sicherheit der Familie.
    Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und angenehm zu lesen. Es zeigt den Werdegang einer schwarzen Amerikanerin. Mit welchen Hindernissen diese Menschen noch immer kämpfen müssen. Sie, die es geschafft hat, setzt sich aber für mehr Gerechtigkeit ein; auch wenn dies beim nachfolgenden Präsidenten Trump einen Rückschlag erlitten hat.
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